Beim Clubabend im November durften wir einen ebenso eindrucksvollen wie bewegenden Vortrag begrüßen: Klaus Schultz, ausgewiesener Kenner der Geschichte des Konzentrationslagers Dachau, referierte zum Thema „Fußball im KZ Dachau – Erinnerung, Missbrauch und Verantwortung“. Der Vortrag knüpfte an die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Dachau an und beleuchtete ein bislang wenig bekanntes Kapitel der Lagergeschichte.
Erinnerungen an Menschen und Schicksale
Im Mittelpunkt des Abends standen bewegende Lebensgeschichten von Häftlingen und Zeitzeugen, die in Dachau interniert waren. Besonders eindrücklich war die Erinnerung an Kurt Landauer, den früheren Präsidenten des FC Bayern München, der 1938 im KZ Dachau gefangen gehalten wurde. Landauer und viele andere Persönlichkeiten standen exemplarisch für das Leid, aber auch für den ungebrochenen menschlichen Zusammenhalt in einer Zeit größter Unmenschlichkeit.
Fußball als verbindende Kraft
Klaus Schultz zeigte auf, welche Rolle Fußball im Lager spielte – nicht als Unterhaltung, sondern als ein seltenes Moment des Menschseins, das Grenzen überwand und Häftlingen für kurze Augenblicke Würde und Gemeinschaft zurückgab. Fußball erwies sich, gerade in diesem Kontext, als Sprache ohne Worte:
Dieser Gedanke führte uns zurück in die Gegenwart: Die integrative Kraft des Fußballs lebt bis heute fort.
Verantwortung im Heute: Gegen Rassismus und Antisemitismus
Ein Schwerpunkt des Vortrags lag auf der gesellschaftlichen Verantwortung, die sich aus dieser Geschichte ergibt. Die enorme kommunikative Reichweite des Fußballs – von Amateurplätzen bis zu internationalen Stadien – bietet eine große Chance:
Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Ausgrenzung dort zu begegnen, wo Millionen Menschen zusammenkommen.
Beispiele aus heutigen Stadien, Fankulturen und Initiativen zeigten, wie sehr Fußball zu einem Raum für Haltung, Mahnung und gegenseitigen Respekt werden kann – und muss.
Ein Abend des Innehaltens und Lernens
Der Vortrag von Klaus Schultz hat uns tief bewegt. Er erinnerte uns eindringlich daran, wie wichtig historische Verantwortung, Wachsamkeit und Zivilcourage sind – und wie ein einfacher Ball Menschen bis heute verbinden kann.
Wir danken Herrn Schultz herzlich für diesen wertvollen Beitrag zu unserem Clubleben.